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Bördeblickhalle Rösebeck

Rösebeck

Im südlichsten Teil des Stadtgebietes liegt Rösebeck mit knapp 500 Einwohnern. Sichere Kunde von der Existenz des Ortes haben wir aus dem Jahre 840. Am 10. Dezember diesen Jahres fand in Paderborn ein Reichstag statt, zu dem die Großen des Landes unter Führung König Ludwigs des Deutschen zusammengekommen waren. Am 14. Dezember weilte der König in Rosbah uilla, dem heutigen Rösebeck.
Ros- (lies: rös mit langem ö) bedeutet 'Binse, Röhricht'. Es ist wohl die Echel, wie sie das Röhricht des Rietbruches und des Rösebecker Bruchs durchfließt, die dem Ort zu seinem Namen verholfen hat.
965 schenkte Kaiser Otto I. den Königshof Rösebeck dem Erzstift in Magdeburg. Dies ließ seine Besitzungen im sächsischen Hessengau nicht lange ohne Kirche. 961 hatte der Kaiser die Gebeine seines Lieblingsheiligen Mauritius von Sankt Moritz nach Magdeburg überführen lassen, und auf Grund des Mauritius-Patroziniums kann die Kirche in Rösebeck nur von Magdeburg gegründet sein. Damit besitzt Rösebeck nachweislich eine der ältesten Pfarreien in der näheren Umgebung.
Um 1255 belehnte der Kölner Erzbischof den Ritter Hermann Spiegel jun. mit dem Desenberg. Die Ritterfamilie Spiegel baute die zerstört daliegende Burg wieder auf und errichtete die Herrschaft Desenberg, zu welcher neben zahlreichen anderen Orten der Umgebung eben auch Rösebeck gehörte. Immer wieder versuchten die Spiegel, ihren Bereich zu einer von Paderborn unabhängigen Landesherrschaft auszubauen; 1471 mussten sie allerdings endgültig die Paderborner Landeshoheit anerkennen.
1807, im von Napoleons Bruder regierten Königreich Westfalen, wurde Rösebeck Hauptort eines Cantons, der den Süden und Westen der heutigen Stadt Borgentreich sowie Daseburg umfasste. Es war ein fortschrittliches und freiheitliches Regiment ohne Standesprivilegien. Unmut bereitete jedoch außer der reichen Hofhaltung in Kassel vor allem, dass Jerômes eroberungssüchtiger Bruder Napoleon stets Geld, Naturalien und Leute für seine Kriege brauchte.
Als besonderes Ereignis der jüngeren Zeit ist die Versetzung eines Tagelöhnerhauses zu verzeichnen, das am 11. Juni 1991 in Rösebeck auf einen Mammut-Tieflader aufgeladen, über Nacht zum Westfälischen Freilichtmuseum in Detmold transportiert und dort dann wieder aufgestellt und restauriert wurde.