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Lütgeneder

Lütgeneder

Lütgeneder, wenige Kilometer östlich von Großeneder, liegt direkt bei der B 241 und hat damit neben Borgentreich die verkehrsgünstigste Lage in der Gemeinde. Der Ort hat etwa 420 Einwohner.
Die Geschichte der beiden Orte ist weithin eine Geschichte auswärtiger Grundbesitzer. Drückend für die Bevölkerung war vor allem die damit verbundene Hörigkeit, die jede Freizügigkeit nahm. Sie klebte einem an, so 1779 die Worte eines Betroffenen, "wie die Erbsünde den Adamskindern". Freikauf war teuer. 1696 konnte ein Lütgenederer sich, seine Frau und seinen Sohn für 120 Reichsthaler aus der 'Eigenbehörigkeit' vom Paderborner Bischof freikaufen.
Doch zu soviel Geldbesitz brachte es kaum ein Bauer. Damit war auch Ab- oder Auswanderung unmöglich, die vor der Aufhebung der Hörigkeit im frühen 19. Jahrhundert praktisch nur als Flucht bei Nacht und Nebel bewerkstelligt werden konnte.
Doch war die weitere Entwicklung in Lütgeneder insofern begünstigt, als man durch den Bau der Landstraße von Ossendorf nach Beverungen (1844-47, die heutige B 241) Anschluss an das Wegenetz fand. Denn diese Verkehrslage war sicher mitentscheidend, dass die 1893 gegründete Molkerei-Genossenschaft Lütgeneder ihr Einzugsgebiet bis nach Neuenheerse ausdehnen konnte.
Diese Aufwärtsentwicklung machte es auch möglich, dass Lütgeneder 1911 als erster Ort im Stadtgebiet beschließen konnte, eine Gemeindehalle zu bauen. 1912 fand das Schützenfest erstmals in der neuen Halle statt.