Direkt zu:
Zum Aktivieren des Google-Übersetzers bitte klicken. Wir möchten darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Google übermittelt werden.
Mehr Informationen zum Datenschutz
Alsterhalle Bühne

Stadtbezirk Bühne

Bühne, mit rund 1300 Einwohnern und einer Gemarkung von gut 23 qkm der zweitgrößte Ort der Stadt, liegt im Osten am Rande der waldreicheren Gebiete Borgentreichs. Zahlreiche Bodenfunde geben Zeugnis von einer Besiedlung dieses Raumes bereits zur älteren und mittleren Steinzeit. 1841 hatte der Ort bereits 1025 Einwohner. Urkundlich wird der Ort zum ersten Mal im Jahre 890 erwähnt. In diesem Jahr schenkte König Arnulf, ein Nachkomme Karls des Großen, dem Grafen Choppo 30 Königshufen (etwa 1800 Morgen) in Bühne. Später gelangten diese Güter an das Kloster Corvey. Der Name gehört zu der niederdeutschen Flurbezeichnung Büne, Bünte bzw. dem hessischen Beune, Beunde und bedeutet soviel wie ‚privates Saatland (im Gegensatz zu gemeinem Land)’. Wesentlich geprägt wurde der Ort durch die Besitzrechte der Familie von Spiegel und die Zugehörigkeit zur Herrschaft Desenberg. Sie besaßen neben vielen anderen Rechten Jahrhunderte lang das Patronatsrecht über die Kirche, die Gerichtsbarkeit und die Markenhoheit. Eine Wasserburg errichteten die Herren von Spiegel im Jahre 1564 im Westteil des Dorfes. Teile der Befestigungsanlagen sind heute noch erhalten. In der Zeit der Soester Fehde 1447 zerstörten hussitische Söldner zahlreiche Siedlungen um Bühne, u.a. wohl auch das Kirchdorf Eddessen, an dessen Ort sich heute die gleichnamige Klus im Norden der Bühner Gemarkung befindet. In Bühnes jüngerer Geschichte spielen die Vereine eine bedeutende Rolle. Da Bühne stets ein landwirtschaftlich geprägter Ort war, gewann der landwirtschaftliche Ortsverein, bereits 1836 gegründet, seit 1872 in den Akten, immer mehr an Gewicht, indem er seine Mitglieder gegenüber Behörden unterstützte und sie in vielen Fragen beriet. Der älteste und traditionsreichste Verein ist jedoch der Schützenverein, dessen Existenz schon 1673 durch das Kirchenbuch belegt wird. Darüber hinaus zeichnete sich Bühne immer durch ein hohes Maß an Gemeinschaftsgeist aus. Der Bau der 1972 eingeweihten Alsterhalle, die fortan den Rahmen für Feste und Feierlichkeiten abgab, war nicht zuletzt durch die direkte finanzielle Unterstützung der Bürger im Rahmen des Hallenbaufördervereins zustande gekommen. 1992 wurden die Bühner aus der Beschaulichkeit des Landlebens durch die Nachricht gerissen, dass die Detmolder Bezirksregierung plane, in der Nähe des Ortes eine Sondermülldeponie einzurichten. ‚Sondermüll’ heißt ‚Giftmüll’ mit den entsprechenden Folgerisiken, das war allen klar. Der Widerstand schloss sich überörtlich in der Bürgerinitiative ‚Lebenswertes Bördeland und Diemeltal e. V.’ zusammen und war letztendlich erfolgreich: Ende Januar 1994 wurde die Suche nach einem Deponiestandort in der Region eingestellt.