Natingen
Am nördlichsten Zipfel Borgentreichs auf einer Höhe von 300 m ü. NN liegt Natingen, die höchstgelegene Ortschaft Borgentreichs mit etwa 330 Einwohnern. Der Ort gehört schon zum Oberwälder Land, ein Bergland, das sich von dort bis Brakel erstreckt.
Der Name erscheint erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1226, und zwar in der Form Natge. Nat-go, das bedeutet soviel wie 'nasser Wiesengrund, feuchte Gegend'. Dieser Name hat eine etwas ungewöhnliche Form, und spätere Schreibungen machen daraus dann ein vermeintlich 'richtigeres' Natinghen.
Die ursprüngliche Lage des Ortes ist mit der heutigen nicht identisch, die ehemalige Siedlung lag etwa 500 m nördlicher. Ein erhaltener Dorfbrunnen gibt heute noch Zeugnis von der früheren Siedlung. Dieser Ort ist wahrscheinlich nach Ende der Soester Fehde 1447 von Hussiten zerstört worden. Die Natinger, die in den Wäldern Zuflucht gesucht hatten, bauten dann ihre Häuser nicht an bisheriger Stelle wieder auf, sondern errichteten ein neues Dorf weiter südlich auf einer Anhöhe.
Gemäß seiner alten Zugehörigkeit zur Grundherrschaft des Klosters Gehrden wird Natingen 1807 im französisch regierten Königreich Westfalen dem Kanton Gehrden zugeteilt und dann 1816, bei Gründung des Kreises Warburg, dem Amt Gehrden. Mit Schreiben vom 18. Febr. 1847 genehmigt der preußische Innenminister v. Bodelschwingh jedoch, dass Natingen vom Amt Gehrden und Drankhausen vom Amt Peckelsheim gelöst und zum damaligen Amt Borgholz, späteren Amt Borgentreich geordnet werden. 1975 wird Natingen dann in die neugebildete Stadt Borgentreich eingegliedert.